Bildungspatenschaften im MDR

Gestern feierten wir den 10. Geburtstag unseres Projektes Bildungspatenschaften, zu dem der MDR einen Filmbeitrag veröffentlichte:

MDR-Sachsenspiegel
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Wie man sieht, kann so eine Patenschaft für alle Beteiligten eine runde Sache sein – und das nicht nur kulinarisch 😉 Unsere neuesten Gesuche:

– Wir suchen ein*e Pat*in für einen 13-jährigen Jugendlichen aus der Südvorstadt. Er geht in die 4. Klasse einer Gesamtschule und sucht Unterstützung in Englisch, Deutsch und Sachunterricht.

– Ein 15-jähriger Jugendlicher aus der Südvorstadt, der die 7. Klasse einer Oberschule besucht, sucht eine Patin, die ihn in Musik, Englisch und Mathematik unterstützt.

– Für ein 11-jähriges Kind aus der Südvorstadt, das in die 4. Klasse geht, suchen wir eine*n Pat*in, welches Unterstützung in Deutsch und Mathematik geben kann.

Für Fragen stehen wir gern per Telefon (03 51/40 75 42 52) oder E-Mail zur Verfügung!

Begegnung schaffen – Voneinander lernen – Perspektiven eröffnen: 10 Jahre „Bildungspatenschaften“ in Dresden

Im Jahr 2008 wurde das Projekt „Bildungspatenschaften“ ins Leben gerufen. Seitdem vermittelt der Ausländerrat Dresden e.V. ehrenamtliche Patenschaften an Kinder, junge Menschen und deren Familien mit Migrations- und Fluchterfahrung in Dresden. Das Projekt trägt dazu bei, diese jungen Menschen in ihrer sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe zu stärken, sie beim Ankommen und in ihrer schulischen Entwicklung zu fördern und sie beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Aus diesem Anlass lädt der Ausländerrat Dresden e.V./Projekt „Bildungspatenschaften“ zu einem kleinen Empfang ein, am 5.12.2018, 17 bis 19 Uhr, im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ; Heinrich-Zille-Straße 6, 01219 Dresden).

Das Projekt „Bildungspatenschaften“ des Ausländerrat Dresden e.V. startete im Dezember 2008 als von Ehrenamtlichen und Praktikant*innen begleitete Hausaufgabenhilfe. Schnell wurde klar, dass es um mehr Themen als nur Hausaufgaben geht und, dass sowohl die Kinder, Jugendlichen und Familien ebenso wie die Pat*innen kontinuierliche Ansprechpartner*innen brauchen.
Ehrenamtliche Pat*innen im Projekt „Bildungspatenschaften“ tragen mit dazu bei, dass Kinder und Jugendliche schneller die deutsche Sprache lernen, ihre schulischen Leistungen verbessern und einen Schulabschluss erlangen können. Die Pat*innen eröffnen somit neue Perspektiven im oft als restriktiv erlebten Schulalltag. Sie gleichen Benachteiligungen aus, die es den Kindern und Jugendlichen oft schwer machen, chancengleich am Schulunterricht teilzunehmen.
Unter dem Motto „Begegnung schaffen – Voneinander lernen – Perspektiven eröffnen“ übernehmen ehrenamtliche Pat*innen individuelle Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit Migrations- und/oder Fluchterfahrung. Zwar ist der Anlass einer Bildungspatenschaft die Unterstützung im schulischen Bereich, es geht aber nicht nur um Vermittlung von Wissen, sondern z.B. auch um gegenseitiges (Kennen-)Lernen, darum Kinder und Jugendliche in dem, was sie sind und dem, was sie werden wollen zu stärken. Hinter den aktuellen ca. 120 Bildungspatenschaften verbergen sich dementsprechend 120 individuelle Begegnungen. Bildungspatenschaften haben viele Gesichter: So werden in einer Bildungspatenschaft die Familien von Pat*innen und Kindern zu Freunden und unternehmen gemeinsam Aktivitäten, werden ältere Pat*innen zu ‚Ersatz-Omas‘ und ‚Ersatz-Opas‘, finden mitunter traumatisierte junge Menschen und Eltern Unterstützung und Lebensmut durch positive Erfahrungen, finden junge Menschen, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind vertrauensvolle Ansprechpersonen im Alltag. Solche und viele andere Begegnungen und Geschichten erleben wir im Projekt „Bildungspatenschaften“. Zivilgesellschaftliches Engagement ist damit – das zeigt sich deutlich – eine enorme Chance zum Lernen für beide Seiten. Ehrenamt verdient hier die größte Anerkennung, gerade in Zeiten in denen der gesellschaftliche Ton gegenüber Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung – und manchmal auch gegenüber jenen, die sie aufnehmen und sie unterstützen wollen – rauer wird.
Nach 10 Jahren Projekterfahrung stellen wir aber auch fest: Obwohl regelmäßig neue Ehrenamtliche zu uns kommen, reicht deren Anzahl nicht aus, um alle Kinder und Jugendliche von unserer Warteliste zu vermitteln. Die Schwierigkeiten mit denen Kinder und Jugendliche zu uns kommen, sind nicht individuelle Defizite oder Probleme von Einzelnen. Dahinter stehen – wie auch ein Fachaustausch mit schulischen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen in diesem Jahr zeigte – viele strukturelle Probleme und Benachteiligungen, die durch Bildungspatenschaften nur teilweise ausgeglichen werden können. Seien es die teilweise überfordernden Lebenssituationen in einem Alltag, der von asylrechtlichen Regeln bestimmt wird, traumatischen Erfahrungen, Rassismus, oder eben die Regelstrukturen, die – trotz dem Bemühen von vielen Lehrer*innen u.a.– nach wie vor noch nicht ausreichend auf Schüler*innen mit Migrations- und Fluchterfahrungen eingestellt sind. Hier muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass ehrenamtliches Engagement eine wunderbare Ergänzung ist, aber nicht zum Lückenfüller werden darf, gerade, wenn es um ein gutes Aufwachsen und chancengleiche Bildung für alle Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland leben, geht.
Nach 10 Jahren Projekterfahrung ziehen wir folgende Bilanz: Ehrenamtliches Engagement ist eine unschätzbare, gesellschaftliche Ressource und bleibt für Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung wichtig, um Lebensperspektiven in einem schwierigen Alltag verfolgen zu können und, um gelingende Begegnungen und ein gutes Zusammenleben in Dresden zu ermöglichen. Gleichzeitig müssen sich Regelstrukturen von Schulen auf eine diverse Gesellschaft einlassen und sich weiterentwickeln.

Offener Brief Gewaltschutz – wir sind Mitunterzeichner

Landesregierung wird zur Reform des Gewaltschutzkonzeptes aufgefordert

Organisationen fordern: maximaler Gewaltschutz, minimale Aufenthaltsdauer in Sammelunterkünften – jetzt!

Beratungsstellen für Betroffene von sexualisierter und rassistischer Gewalt, Menschenrechtsorganisationen, Wohlfahrtverbände und kirchliche Träger fordern in einem offenen Brief an das Staatsministerium des Inneren, die Staatsministerin für Gleichstellung und Integration wie die Landesdirektion, das bestehende Gewaltschutzkonzept für sächsische Erstaufnahmeeinrichtungen zu überarbeiten und den Geltungsbereich auf kommunale Gemeinschaftsunterkünfte zu erweitern. Der immer wieder auftretenden physischen und psychischen Gewalt in Sammelunterkünften müsse präventiv entgegengewirkt werden. Am Besten gelinge das, wenn die dezentrale Unterbringung, das selbstbestimmte Wohnen in den eigenen vier Wänden, wieder oberste Priorität hat und die Zeit in den Unterkünften reduziert wird.

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Unser neuer Vorstand

Auf unserer Versammlung am 14.11.18 haben wir mit unseren Mitgliedern über die Zukunft des Vereins beraten und einen neuen Vorstand gewählt. Neue Vorsitzende ist Eter Hachmann, die künftig mit weiteren sechs Vorstandsmitgliedern zusammenarbeiten wird. Vom bisherigen Vorstand sind wieder Beate Herrmann, Dagmar Pittelkow sowie Victor Vincze dabei, neu hinzugekommen sind Heidi Hemmann, Eric Hattke sowie Nilsson Samuelsson.

Auf diesem Wege möchten wir uns für die bisher geleistete, hervorragende Arbeit des alten Vorstandes bedanken und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstandsteam!

10 Jahre Bildungspatenschaften

Im Jahr 2008 wurde das Projekt „Bildungspatenschaften“ ins Leben gerufen. Seit 10 Jahren vermitteln wir ehrenamtliche Patenschaften an Kinder, junge Menschen und deren Familien mit Migrations- und Fluchterfahrung. Eine Bildungspatenschaft trägt mit dazu bei, diese jungen Menschen in ihrer sozialen und gesellschaftlichen Partizipation und Teilhabe zu stärken, sie beim Ankommen und in ihrer schulischen Entwicklung zu fördern sowie sie beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen.

Wir möchten das zehnjährige Bestehen des Projektes „Bildungspatenschaften“ bei Snacks und etwas Musik gemeinsam zelebrieren. Es wird eine Kinderbetreuung geben.

Der kleine Jubiläumsempfang findet statt am 5.12.2018, 17 bis 19 Uhr, im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ; Heinrich-Zille-Straße 6, 01219 Dresden).

Wir freuen uns über eine Rückmeldung an email hidden; JavaScript is required.

Dokumentation “Schule exklusiv”

Am 7. Februar 2018 fand in Kooperation mit und an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden der öffentliche Fachaustausch „Schule exklusiv – Herausforderungen im Kontext Schule und Migration in Dresden“ statt. Am 10. April 2018 folgte der zweite Teil der Fachveranstaltung „Schule exklusiv – Anforderungen an Schule in der Migrationsgesellschaft“ in der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und in Kooperation mit der SLpB – Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, der GEW Sachsen – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der LAG pokuBi/ Projekt ‚Migration-Flucht-Bildung’. Die Dokumentation zu beiden Veranstaltungen können Sie unter diesem Link herunterladen (PDF-Format, 4 MB).

Kommende Woche: Vernissage unserer neuen Ausstellung im IBZ

Wir laden am Mittwoch, den 24. Oktober 2018 um 19:00 Uhr zur Vernissage der Ausstellung „Tabushekanan“ des iranischen Straßenfotografen Mohammad Roodgoli in das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) auf der Heinrich-Zille-Straße 6 ein.

Der Fotograf, Drehbuchautor, Dokumentarfilmer und Filmeditor Mohammad Roodgoli fängt mit seinen Fotografien die Ästhetik der Straßen Teherans ein und erzählt in diesen Momentaufnahmen feinfühlig Geschichten über mutige Frauen. Die Ausstellung „Tabushekanan“ (Tabubrecherinnen) zeigt, dass auch innerhalb eines strengen politischen und religiösen Regierungssystems kreative Lebensräume entstehen können. Sie zeichnet ein Bild der anderen Wirklichkeit von Frauen im Iran.

Im Iran selbst wurden die hier gezeigten Fotografien von Mohammad Roodgoli bisher nicht ausgestellt.

Der Künstler kann am Abend der Vernissage leider nicht persönlich anwesend sein. Wir laden ihn jedoch zum Gespräch über Skype ein. Wir freuen uns zudem, dass Karin Kozuch und Farbod Khouzani als Gäste anwesend sein werden. Beide sind Freunde des Künstlers und arbeiten eng mit ihm zusammen.

Die Ausstellung kann bis zum 18.01.2019 während der Öffnungszeiten des IBZ besichtigt werden.

X-Mas Tram – wir sind Unterstützer!

Viele ausländische Studenten und zugezogene Bürger Dresdens können Weihnachten aus unterschiedlichen Gründen nicht mit ihren Familien oder Freunden feiern, sondern sind allein in einem fremden Land, in einer fremden Stadt. Um dem ein Stück weit entgegen zu wirken, wurde 2008 die X-MAS TRAM ins Leben gerufen. Seit dieser Zeit fährt eine festlich geschmückte Straßenbahn ein Mal im Jahr durch das winterliche Dresden mit dem Ziel, Menschen in unserer Stadt zu verbinden und Weihnachtspatenschaften zu vermitteln. Seit diesem Jahr unterstützt der Ausländerrat dieses Projekt.

Alle Informationen finden Sie auf der Website der X-Mas Tram.

Foto: Henrietta Braun

Stellungnahme zum Beschluss des Jugendhilfeausschusses Dresden zum Kindeswohl bei Abschiebungen

Beschluss zum Schutz des Kindeswohls bei Abschiebung gefasst

Ende 2017 wurden in Dresden mehrere Fälle von Gewaltanwendung gegen Minderjährige im Zuge von Abschiebungen bekannt. Darauf hin starteten Mitglieder des Dresdner Jugendhilfeausschusses eine Initiative, um solche Fälle künftig zu verhindern. Am 6. September 2018 wurde der im November des Vorjahres eingereichte Antrag nun endlich beschlossen – mit zahlreichen Änderungen.

Um es vorweg zu nehmen: es ist nur ein Teilerfolg, den die in dieser Angelegenheit engagierten Mitglieder des Jugendhilfeausschusses erreichen konnten. Ihre Initiative ging auf Vorfälle zurück, bei denen im Zusammenhang mit Abschiebungen das Kindeswohl offensichtlich massiv verletzt wurde. Gewaltanwendung gegen Minderjährige beim Vollzug der Abschiebung, Familientrennung oder die Abschiebung einer hochschwangeren Frau, aber auch der häufig praktizierte Vollzug der Abschiebung während der Nachtstunden wurden angeprangert.

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